Hilfe und FAQ
Hilfe und FAQ zur Raumakustik
Raumakustik
Die
Raumakustik beschäftigt sich mit der Schallausbreitung und dem Hörereignis
innerhalb eines Raumes. Wichtige Planungsansätze sind unter Anderem die
Schaffung einer guten Hörsamkeit oder die Reduzierung von Lärm.
Bauakustik
Die
Bauakustik beschreibt die Schallübertragung über mehrere Räume oder Bauteile
hinweg. Typische Kennwerte sind z.B. das Schalldämm-Maß die oder der
Trittschalldämmung. Die Bauakustik wird in diesem Rechentool jedoch nicht
weiter betrachtet.
Nachhallzeit
Die Nachhallzeit ist eine wichtige Kenngröße zur Beschreibung der Raumakustischen Qualität. Sie beschreibt die Dauer (in Sekunden), die ein akustisches Signal benötigt um 60 dB abzufallen.
Formeln zur Berechnung der Nachhallzeit
nach Sabine
T
0,163 x V / Aeq (s)
V
Raumvolumen (m³)
Aeq
gesamte äquivalente Schallabsorptionsfläche im Raum
nach Eyring
T
0,163 x (V/(-ln(1-αRaum)Sges))
V
Raumvolumen (m²)
αRaum
räumlich gemittelter Schallabsorptionsgrad
Sges
gesamte Oberfläche aller Raumbegrenzungsflächen
Oberflächen
Die
Nachhallzeit ist stark von den Begrenzungs- und Oberflächen im Raum abhängig.
Würde ein Sprecher im Freifeld (ohne Begrenzungsflächen) stehen, so wäre kein
Nachhall vorhanden da sich Schall ohne Hindernisse unendlich weit ausbreiten
kann. Oberflächen und vor allem die Begrenzungsflächen des Raumes stellen für
die Schallausbreitung ein Hindernis dar. Dem auftreffenden Schall bleiben in
Grunde 3 Möglichkeiten:
Diffuses Schallfeld
Ein diffuses
Schallfeld besteht dann, wenn ein Schallereignis in einem Raum
Die
Schallausbreitung, die Raumgröße und -geometrie und vor allem die Reflexion
haben großen Einfluss auf das diffuse Schallfeld.
Hinweis: Die Prognose dieses Rechentools beruht auf der Annahme eines diffusen
Schallfeldes. Ist dies nicht oder nur eingeschränkt gegeben, weichen Prognosen
(z.B. die der Nachhallzeit) von der tatsächlichen Situation voneinander ab.
Schallabsorption
Im Gegensatz zur Reflexion verbleibt die Schallenergie nicht im Raum, sondern wird in eine andere, „nicht hörbare“ Energieform umgewandelt. Bei einem porösen Absorber ist dies die Umwandlung in Wärmeenergie.
Schallabsorptionsgrad
Jede
Oberfläche verfügt über einen Schallabsorptionsgrad α. Ein hochwirksamer
Schallabsorber kann einen Schallabsorptionsgrad von max. 1,0 erreichen. Dies
bedeutet, dass 100% der eintreffenden Schallenergie absorbiert wird.
Schallharte Oberflächen verfügen ebenso über einen Schallabsorptionsgrad.
Dieser kann bei sehr glatten Oberflächen sehr niedrig ausfallen. Glatte,
massive Oberflächen verfügen üblicherweise über einen Schallabsorptionsgrad
zwischen 0,01-0,1. Da diese Oberflächen jedoch oftmals in großen Flächen
vorhanden sind, haben sie dennoch einen relevanten Einfluss auf die
Nachhallzeit im Raum.
Besonderheit von mehrschaligen Bauteilen
Mehrschalige Bauteile verfügen über eine oder mehrere Resonanzfrequenz(en). Diese sind für die Bauakustik (Schallschutz) häufig nachteilig, bringen für die Raumakustik jedoch oftmals einen Vorteil mit sich, da sie hier als Resonanzabsorber wirken. So verfügen mehrschalige, glatte Bauteile teilweise über frequenzabhängige Schallabsorptionsgrade zwischen 0,1-0,3 (und darüber hinaus). Dies ist stark von den Materialien und vom Aufbau abhängig.
Äquivalente Schallabsorptionsfläche
Äquivalent
bedeutet „gleichwertig". Die äquivalente Schallabsorptionsfläche
beschreibt den Anteil der Fläche eines Bauteils in m², welcher den Schall zu
100% absorbiert.
Die äquivalente Schallabsorptionsfläche errechnet sich aus der Oberfläche des
Bauteils multipliziert mit dessen Schallabsorptionsgrad.
Beispiel:
Ein Teppich mit einem α (bei 1000 Hz) von 0,3 und einer Fläche von 10 m²
besitzt bei einer Frequenz von 1000 Hz eine äquivalente Schallabsorptionsfläche
von 3m², da:
Aeq (bei 1000 Hz) = 0,3 x 10m² = 3m²
Frequenzen
Der relevante
Frequenzbereich ist stark von der Nutzung des Raumes abhängig. Das gesunde Ohr
eines erwachsenen Menschen hört Frequenzen zwischen 16-16.000 Hz. Unser
Hörvermögen ist nicht linear. Für Räume mit raumakustischem Anspruch (mit dem
Fokus auf Kommunikation und Sprache) sind in der Regel Frequenzen zwischen
100-5000 Hz relevant.
Bei Räumen mit Fokus auf eine gute Hörsamkeit werden i.d.R. die Oktaven
zwischen 125-4000 Hz, beim Fokus auf die Lärmreduktion i.d.R. Oktaven zwischen
250 und 4000 Hz betrachtet.
Hörsamkeit
Die Hörsamkeit definiert die Eignung eines Raumes für eine bestimmte Schalldarbietung z.B. gutes Verstehen eines Sprechers in einem Vortragsraum, Musikgenuss bei einer entsprechenden Darbietung usw.
Regelwerke
Für die
Beurteilung der raumakustischen Qualität - vor allem der Nachhallzeit -
existieren entsprechende Normen, Regelwerke und Richtlinien. Diese sind je nach
Land unterschiedlich. In Deutschland haben vor allem folgende Regelwerke
entsprechende Relevanz:
Position von Absorbern
Die Position
von Absorbern hat großen Einfluss auf die sich einstellende raumakustische
Qualität. Geschick und Erfahrung eines Planers bzw. einer Planerin sind von
großer Relevanz.
z.B: auf
Hilfe und FAQ zum Planer
Was unterscheidet die Bereiche Berechnung und Messung
Der Nutzer
kann einen Raum rechnerisch erfassen oder vor Ort gemessene Messdaten
einpflegen.
Entscheidet sich ein Nutzer für die rechnerische Prognose ist darauf zu achten,
dass entsprechende Rauminformationen – möglichst detailliert einzupflegen sind.
Je detaillierter und genauer die Raumdaten (Größe, Ausführung, Materialmix,
Schallabsorptionsgrade) desto genauere Prognosen sind zu erzielen.
Bei der Verwendung vorhandener Messdaten (Messung der Nachhallzeit – ideal
ermittelt nach DIN EIN ISO 3382-2) ist die IST-Nachhallzeit realitätsgetreu
bestimmt.
Wo erhalte ich genauere Informationen zu Absorbern?
Die Daten werden von den jeweiligen RAP-Lizenznehmern und dessen Administrator gepflegt. Bei Rückfragen zu Produkten bzw. zu Oberflächen empfehlen wir Ihnen die Kontaktaufnahme mit dem entsprechenden Ansprechpartner
Haftungsausschluss
Der RAP ist ein Planungstool mit orientierendem Charakter. Die Ergebnisse beruhen auf Prognosen, welche von mehreren Faktoren abhängig sind. Unter anderem von:
Auf diese und weitere Faktoren hat der Ersteller dieser Software keinen Einfluss und übernimmt keine Haftung für erstellte Prognosen, Expertisen und weitere, daraus abgeleitete Ergebnisse.
Datenspeicherung
Erstellte Projekte können durch den Nutzer in seiner RAP Maske wieder aufgerufen werden. Es wird dennoch empfohlen, die als .pdf erstellten Projekte lokal abzulegen und zu sichern zur späteren Verwendung. Der Ersteller der Software übernimmt keine Garantie, dass erstellte Projekte auf dem Software Server gespeichert werden. Es ist damit zu rechnen, das Projekte nach einer gewissen Zeit gelöscht werden.